Baltic Denture System

Z ahnärztliche P raxis 4 | Fachwissen | 4·2017 U nter gleichen Bewertungskrite- rien wird nachfolgend der Her- stellungsprozess im Labor darge- stellt. Wie bei jedem Auftragsein- gang erfolgen Reinigung, Desinfek- tion sowie Fallanalyse als erste Schritte im Labor. Im Fall des Baltic Denture Systems bezieht sich die Fallanalyse auf die Bereitstellung der Patientendokumentation wie z.B. Fotos und einem standardisier- ten patientenbezogenen BDS-Infor- mationsblatt. Dies sind unabdingba- re Grundlagen für die exakte Positi- onierung des Zahnbogens in der Software BD Creator. Die Abbildun- gen 17 bis 22 zeigen die nacheinan- der folgenden Arbeitsschritte in der BD Creator Software. Anhand der mit- gelieferten Patienteninformationen und dem Einblenden der BD KEY (dunkelgraue Bereiche) in die Konstruktionszahnreihe (hellgraue Zahnreihe) können die verschlüssel- ten Zahnreihen frei im Raum auf allen Ebenen und Winkeln bewegt werden (Abb. 23). Im Anschluss wird die Prothese von der Software ge- neriert (Abb. 26 bis 28) und die räumliche Passung im Original BD Load überprüft (Abb. 29). Wenn alle Parameter übereinstimmen, wird der Datensatz der Fräsmaschi- ne übergeben und der Fräsvorgang eingeleitet. Hier steht dem Anwen- der zur freien Wahl, ob die Fertigung direkt im Labor oder in einem auto- risierten Baltic Denture System- Fräslabor erfolgt. Das Ausarbeiten und Polieren erfolgt mit den her- kömmlichen Verfahrensschritten im Labor (Abb. 32 und 33). Lediglich die völlig neue Qualitätsgüte des Prothesenkunststoffes ermöglicht ein wesentlich schnelleres Erreichen einer glatten hochverdichteten und glänzenden Oberfläche. Die Plaque- affinität ist deutlich reduziert. Die Komprimierung der Prozesskette zur Herstellung einer herausnehmba- ren Prothese durch das Baltic Denture System bringt nicht nur eine erhebli- che Zeitersparnis bei der Fertigung im Labor, sondern reduziert auch die la- borseitig ungeliebten Versandgänge (in der Tabelle in grau unterlegt). Baltic Denture System, Teil 2 Effizient und wirtschaftlich Moderne Fertigungsmethoden führen auch im Bereich Totalprothe- tik zu mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Im ersten Teil verdeut- lichte unser Autor detailliert die Vorteile des Baltic Denture Systems für die Zahnarztpraxis. Welche Zeitersparnis sich für das Dentallabor bei der Herstellung einer Prothese mit CAD/CAM ergibt, zeigt der Autor in diesem Teil. Analoge Herstellung Prozessschritte Dauer in Minuten Digitale Fertigung nach dem Baltic Denture System Prozessschritte Dauer in Minuten Versandgang Abholung Alginatabformung in der Praxis individuell Versandgang Abholung der BD KEY Abformung/Registrie- rung aus der Zahnarztpraxis individuell 1. Arbeitsschritt Anfertigung der Situationsmodelle nach Alginatabformung und Her- stellung der Funktionslöffel auf den Situationsmodellen 45 1. Arbeitsschritt Scannen der BD KEY mit Laborscanner und Design der Prothese in der BD Creator Soft- ware 25 Versandgang Anlieferung der Funktionslöffel in die Praxis individuell Versandgang Abholung der Funktionsabformung aus der Praxis individuell 2. Arbeitsschritt Herstellung der Funktionsmodelle mit anschließender Herstellung der Bissnahme auf den Funktionsmo- dellen 45 Versandgang Versand der Bissnahme in die Zahn- arztpraxis individuell Versandgang Abholung der Bissnahme aus der Zahnarztpraxis individuell 3. Arbeitsschritt Artikulation der Funktionsmodelle im Artikulator mit Aufstellung der OK- und UK-Prothese in Wachs 130 Versandgang Auslieferung der Wachseinprobe in die Zahnarztpraxis individuell Versandgang Abholung der Wachseinprobe aus der Zahnarztpraxis individuell 4. Arbeitsschritt Umsetzung der Prothese in Kunst- stoff/Fertigstellung (je nach manu- ellem Verfahrensweg des Labors) sowie Ausarbeiten und Polieren 80 2. Arbeitsschritt Fertigstellung / Fräsvorgang und Ausarbei- ten sowie Polieren 35 (ohne Maschinen- laufzeit) Versandgang Versand der fertigen Prothesen in die Praxis individuell Versandgang Versand der fertigen Prothesen in die Praxis individuell Gesamtzeit 300 60 Tabelle 2 Ablauf im Labor Diese sind in der Regel niemals wirt- schaftlich darstellbar und müssen über die normale tägliche Fertigung in der Zahntechnik mit erwirtschaftet werden. Allein dieser Fakt unter- streicht dieWirtschaftlichkeit des Bal- tic Denture Systems in der Anwen- dung im zahntechnischen Labor. Eine Einsparung der reinen Produktions- zeit auf nur noch zirka 20 Prozent ge- genüber den herkömmlichen Verfah- renswegen in Verbindung mit einer deutlichhöherenQualität des Endpro- duktes machen dieses Verfahren ein- deutig zum Favoriten. Selbst der etwas höhere Materialeinsatz durch den Zukauf der BD Load schmälert den Zeitvorteil nicht. You got what you impressed Nach der erfolgreichen Eingliede- rung einer Totalprothese nach dem Baltic Denture Verfahren lässt sich gemeinsam mit dem Zahnarzt aus Sicht des Labors folgende Schluss- folgerung ziehen: Unter Voraussetzung der korrekten Abformung, Bissregistrierung und Einprobe der BD KEY seitens der Zahnarztpraxis in einer Sitzung und der Herstellung im Labor innerhalb von nur rund 60 Minuten (Maschi- nenlaufzeit über Nacht ausgenom- men) ist die Zeitersparnis gegen- über allen anderen herkömmlichen Fertigungsverfahren unübertroffen. Neben der Prozesssicherheit spielt auch die hohe Materialgüte und Abb. 16 Desinfizierte Abformung vor- bereitet für den Scanprozess Abb. 17 Scanabformung Abb. 18 Matching der Detailscans (rot) in den okklusionsbezogenen Übersichtsscan (grau). Links unten sichtbar die gematchten Daten (grau-rosa). Abb. 19 Modellanalyse Oberkiefer und Unterkiefer in Relation zuein- ander Abb. 20 Konstruktion ohne BD KEY Abb. 21 Konstruktion in Lateralan- sicht Abb. 22 Konstruktion in Dorsalan- sicht Abb. 19 Abb. 18 Abb. 17 Abb. 16 Abb. 20 Abb. 21 Abb. 22

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